Schule in halben Klassen – wie geht es weiter?
Seit dem 18. Januar sind die Grundschulen Niedersachsens mit halben Klassen wieder voll im Einsatz. Während Leni in der Gruppe A ist, ist Leon in der Gruppe B. Alle Fächer werden in der Schule erteilt, „es gibt auch Hausaufgaben, nur nicht am Freitag, da ist frei!“ So ist Leni froh, wenn sie nach einer Woche zu Hause, wieder in die Schule gehen darf. „Zuhause habe ich meine Aufgaben meistens sehr schnell erledigt, dann kann ich aber erst am Nachmittag wieder mit jemandem spielen. Manchmal mache ich die Hausaufgaben mit meiner Freundin zusammen.“ Leon findet es nicht schlimm, dass er auch mal eine Woche zu Hause ist. Auch er sieht zu, dass er die Schulsachen schnell fertig bekommt: „dann habe ich mehr Zeit zum Spielen, mir fällt immer etwas ein!“
Die Klassenlehrerin bereitet für das Arbeiten zu Hause einen Wochenplan vor. So kann jedes Kind frei bestimmen, wann die einzelnen Aufgaben abgearbeitet werden. Es sind mal Aufgaben im Heft oder Buch, Extra-Aufgaben auf Arbeitsbögen oder auch kleine Filme, die den Unterrichtsinhalt erklären. Auf dem Arbeitsplan kann dann abgehakt werden, was bereits geschafft ist, so dass der Überblick für die Schüler leicht möglich ist. „Wir haben in den letzten Wochen regelmäßig die Aufgaben entweder über Iserv geschickt oder diese am Freitag vor der Homeschooling-Woche verteilt. Es wurden aber auch Arbeitsblätter als Kopien an den Eingang gelegt.“
Leni und Leon haben sehr schnell gelernt, wie sie sich in eine Videokonferenz einwählen. So war es möglich, mit allen, auch mit den Kindern zu Hause Gespräche zu führen oder zusammen Spaß zu haben. „Unsere Lehrerin hat uns auch im Unterricht zur Klassenstunde hinzugeschaltet – das klappte aber nicht immer, da war das Internet zu schwach oder der Ton war viel zu leise…“
In der Schule hatten alle die Masken auf, nur am Platz durfte sie abgelegt werden. Alle 20 Minuten erinnerte der Wecker an das Lüften. Abgesehen von diesen und noch vielen anderen Regeln, gab es doch auch viel Spaß. Leni erzählte vom Musikunterricht, dass sie tolle Rhythmus-Übungen gemacht haben, mit Becken eine Aufführung geprobt, gefilmt und allen anderen Klassen gezeigt haben. So wurden Aufführungen der sonst üblichen Monatskreise ersetzt durch gefilmte Aufführungen, die dann alle bewundern konnten. Es gab aber auch „Die Königin der Nacht“ – einen Filmausschnitt aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart, wie Leon findet „echt krass“. Der Kunstunterricht macht allen ebenfalls viel Spaß, ob nun mit Holz im Werkraum gearbeitet wird oder künstlerische Werke mit Farbe und Pinsel entstehen, es fördert die Kreativität. Sogar haben Lehrer ihren Beitrag zur Schule geleistet: nun wurde die Mosaik-Wand verfugt, die für den geplanten „Trinkwasserspender“ vorbereitet wurde.
„Alle Räume sind in der Schule belegt“, so die Schulleiterin, Frau Peschau „allein dadurch, dass neben dem normalen Unterricht auch eine zusätzliche Notbetreuung angeboten wird - nach Jahrgängen getrennt.“ Wenn dann noch Förderkräfte einen Raum für ihre Schüler suchen, wird es eng. „Von daher freuen wir uns, wenn die Schule erweitert wird und wir unsere Angebote noch erhöhen können.“ Es sei in der Corona-Zeit versucht worden, den Kindern möglichst ruhige und normale Schultage anzubieten. Es wurde auch Fasching gefeiert, aber dann eher ruhig und in der Klasse. (Foto. Fasching) Ein Ort für das Lesen ist unsere Schulbücherei. (Foto)
Es ist eine bewegte Schule, so gibt es eine Yoga-Station in der Pausenhalle und Matten um die angezeigten Übungen ausführen zu können. (Foto: Yoga 1 und 2) Einmal in der Woche dürfen einige Kinder mal die Pause an den tollen Kicker-Tischen spielend verbringen. Leon erklärt, „die Bälle dafür müssen wir aber im Lehrerzimmer ausleihen und wenn wir das nicht tun, gibt es für unsere Klasse einen weniger.“ (Foto: Kicker) Aber das sei schon in Ordnung, denn sonst gäbe es ja bald keine Bälle mehr. Das große Schulgelände lädt zum Kicken ein, allerdings durfte nur trainiert werden, ein echtes Fußballspiel war untersagt. „Vielleicht geht es ja nach den Osterferien wieder“.
Leni erklärt uns, welche Sachen draußen in der Spielehütte zu entleihen sind: „Pferdeleinen, Tischtennis, Bälle, aber auch alles, um im Sand zu spielen!“ Aber die vielen Spielgeräte laden auch zum Bewegen ein. (Fotos: Schaukeln, Turnen) Manchmal wird sogar „Laub fegen“ gespielt, wie praktisch! (Foto: Haken, Arbeiten, draußen)
Für das Lehrerkollegium ist es eine große Erleichterung, dass nun alle ein Impfangebot erhalten haben. (Foto: Impfen) Einmal in der Woche wurde es bislang ermöglicht, sich in einer Arztpraxis testen zu lassen. Nun soll es ja anders werden, seit die „Schnelltests“ angekündigt wurden. Lehrer wie Schüler erhalten das Angebot, sich selber zweimal pro Woche zu testen. „Wie genau das alles klappen wird, das sehen wir dann nach den Osterferien“, so die Schulleiterin. Es geht dann – in halben Klassen weiter!